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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Brandenburg - S. 4

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
4 sarmatische) ein, die nach Osten zu immer breiter wird. Das Hauptgebirge sind die Alpen (Montblanc smongbläng) 4 800 m), an die sich in einem großen nördlichen Bogen die französischen, deutschen Gebirge und Karpaten, südlich Apen- ninen (Ätna, Vesuv) und Balkan schließen. Im Norden liegt das Kiölenge- birge, aus Island der Hekla. Europa hat eine große Zahl schiffbarer Flüsse und Ströme. Davon münden ins kaspische Meer: Wolga (größter europäischer Strom) und Ural; ins nördliche Eismeer: Petschora, Dwina; in die Ostsee: Düna, Weichsel, Oder, Glommen; in die Nordsee: Elbe, Rhein, Themse; in den atlantischen Ocean: Seine (Szän), Loire sloar), Ga rönne frönn), Duero, Tajo ftachho), Guadiana; insmittelländischeund schwarzemeer: Ebro, Rhonefrhön), Po, Donau, Dnjepr, Don. Das kaspische Meer, der Ladoga-, Onega-, Boden-und Mälarsee sind Europas größte Landseeeu. — Europas Klima ist im Süden und Westen gemäßigt (Golfstrom), im Norden und Osten kälter. — Produkte: Im nördlichen Europa gedeihen von Getreidearten fast nur Gerste und Hafer; in Mitteleuropa auch Roggen, Weizen, Obst und Wein; in Südeuropa aber Mais, Reis, Südfrüchte, Apfelsinen, Feigen, sogar schon Palmen. Im Norden ist das Renntier Haustier, im Süden das Maultier. Europa wird in Nord-, Mittel-, Süd- und Ost- europa eingeteilt. In Nordeuropa liegen die Königreiche Schweden, Dänemark und England; in Mitteleuropa das deutsche Reich, Frankreich, die Nieder- lande, Belgien, die Schweiz und Österreich; in Südeuropa Portugal, Spa- nien, Italien, die Türkei, Rumänien, Serbien, (Bulgarien), Montene- groß, Griechenland; in Osteuropa Rußland. § 3. Nordeuropa. Das Königreich Schweden und Norwegen ist eine große Halbinsel (heißt?) und hat evangelische Bewohner germanischen Stammes, die ernst, fromm, fleißig und einfach in ihren Sitten sind. Das Land ist sehr gebirgig, rauh und außer dem südlichen Teile, Gotland, unfruchtbar. Die meisten Flüsse, unter ihnen der Glommen, sind reißende Gebirgswasser und haben viele, oft sehr schöne Was- serfälle. Herrlich sind die Waldufer des Mälarsees. Die Westküste ist sehr zerklüf- tet (Fjorde). Zahlreiche Inseln (Lofoten) und Klippen lagern davor. Zwischen die- sen wimmelt das Meer ost von Fischen (Hering, Dorsch, Kabeljau). Am Nordkap dauert der längste Tag fast 2 ]/2 Monate. Ausfuhrprodukte sind Heringe, Holz, Ei- sen, Kupfer, Eiderdaunen und Pelze. Die prächtige Hauptst. Stockholm (an?) ist auf Inseln erbaut. Gotenburg treibt Handel. Christiana (an?) war früher Hauptstadt Norwegens. Bergen und Drontheim sind durch Heringssang berühmt. Hammerfest ist die nördlichste Hafenstadt. §4. Das Königreich Dänemark hat evangelische Bewohner germanischen Stammes, die in ihrem Charakter den Schweden gleichen. Das ganze Land besteht aus einer Halbinsel (Jütland) und lauter Inseln (welchen?), von denen das wenig angebaute Island die größte ist. Die übrigen Inseln sind eben und fruchtbar. Die Dänen beschäftigen sich vorzugsweise mit Ackerbau, Fischerei und Handel. Kopen- hagen (auf?) ist die Hauptstadt. Außerdem besitzt Dänemark den größten Teil von Grönland und einige westindische Inseln. § 5. Das Königreich Großbritannien, aus lauter Inseln bestehend (Hebriden, Orkney [ni], Shetland fschetländj-Jnseln), hat Bewohner germanischen Stam- mes, die praktisch, fleißig, ausdauernd, häuslich, ernst, aber auch stolz, hochmütig, zurückhaltend, gewinnsüchtig sind. Der nördliche Teil der Insel Großbritannien heißt Schottland und ist gebirgig, der südliche Teil, England, meist eben. Der Hauptfluß heißt Themse. Die ebenen Gegenden sind fruchtbar und liefern Getreide, Obst, Hans. In den Bergwerken gewinnt man sehr viel Eisen, Kupfer, Zinn, Stein- kohlen und Kochsalz. In England stehen Ackerbau und Viehzucht, Handel und Ge-

2. Brandenburg - S. 6

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6 frische Haff. Ihre größten Nebenflüsse find (Bug) und Brahe. f. Die Donau kommt von dem Cchwarzwalde in Baden her, durchfließt Württemberg, Bayern, Österreich, die Türkei, nimmt in ihr südliches Ufer Lech, Isar, Inn mit Salzach, (Drau und Sau oder Save), in ihr nördliches aber Altmühl, Naab, (March und Theiß) auf und mündet dann ins schwarze Meer. Größere Küstenflüsfe Deutsch- lands sind: Ems, Eider, Trave, Pregel; wichtige Kanäle aber: zwischen Netze und Brahe der Bromberger-, zwischen Havel und Oder der Finow-, zwischen Spree und Oder der Friedrich-Wilhelms- oder Müllroser-, zwischen Havel und Elbe zur Abkürzung des Wasserweges der Plauesche-, zwischen Ostsee und Ei- der der Kieler- (neu der Nord-Ostsee-Kanal), zwischen Regnitz und Altmühl der Ludwigskanal. Der Boden-, Chiem-, Müritz - undspirdingsee sind Deutsch- lands größte Seeen. — Das Klima ist gemäßigt, im Norden rauher als im Süden. Produkte. Deutschland hat viel Silber und Zink, die feinste Schafwolle, den berühm- ten Rheinwein, den besten Flachs, sehr viele Mineral-Heilquellen. Die Bewohner sind ein gewerbfleißiges Volk, das in allgemeiner Bildung, Wissenschaft und Kunst eine der ersten Stellen unter allen Völkern einnimmt. Die Norddeutschen bekennen sich größtenteils zur evangelischen, die Süddeutschen zur katholischen Kirche. Deutsch- land ist seit dem letzten siegreichen Kriege gegen Frankreich (1870—71) ein Kaiser- tum. König Wilhelm I. von Preußen übernahm den 18. Januar 1871 auf ein- mütigen Wunsch aller deutschen Fürsten die deutsche Kaiserwürde. Der deutsche Kaiser ist laut Verfassungsurkunde v. 16. April 1871 der Schutzherr des deutschen Reichs. Ihm steht die Entscheidung über Krieg und Frieden zu, auch hat er den Oberbefehl über das Bundesheer und die Kriegsmarine. Die Gesetze werden durch den Reichs- und Bundesrat, welchem der Reichskanzler vorsteht, entworfen und durch den Reichstag beschlossen oder abgelehnt. Die deutschen Landesfarben sind schwarz, weiß und rot; das deutsche Reichswappen aber ist ein einköpfiger Adler mit dem preußischen Adler auf der Brust. Das deutsche Reich besteht jetzt aus 26 Staaten, nämlich 4 Königreichen: Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg; 6 Groß- herzogtümern: Mecklenburg-Schwerin, Mecklenb.-Strelitz, Oldenburg, Sachsen- Weimar, Baden, Hessen; 5 Herzogtümern: Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Ko- burg-Gotha, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen; 7fürstentümern: Schwarz- burg-Rudolstadt, Schwarzb.-Sondershausen, Waldeck, Schaumburg-Lippe, Lippe, Reuß ältere und Reuß jüngere Linie; 3 freien Städten: Hamburg, Bremen, Lübeck, und 1 Reichsland: Elsaß und Deutsch-Lothringen. § 7. Das Königreich Preußen ist 350 000 qkm (6 300 □ M.) groß und hat über 28 Mill. Bewohner, von denen etwa 25 Mell. Deutsche, 2 */2 Mill. Slaven und die übrigen Juden sind. Es grenzt nördlich an die Nordsee, Dänemark, die Ostsee, östlich an Rußland, südlich an Österreich, Sachsen, Thüringen, Bayern, Hessen, Elsaß, westlich an Belgien und die Niederlande. Die nordöstlichen Teile liegen in der norddeutschen Tiefebene, die südwestlichen im norddeutschen Berglande. Das Klima ist gemüßigt, der Boden meistens fruchtbar. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht, doch sind auch Gewerbsleiß und Handel bedeutend. — An der Spitze des Landes steht gegenwärtig König Wilhelm Ii. (geb. 27/1. 1859), ihm zur Seite die Minister. Der Landtag, bestehend aus Abgeordneten- und Herren- haus, prüft Staatseinnahmen und Ausgaben, berät die Gesetze des Landes, und der König vollzieht sie dann. Der Staat hat 12 Provinzen. Nach der Größe geordnet heißen sie: Schlesien, Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Rhein- land, Westpreußen, Sachsen, Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau. Ge- trennt liegen die beiden Fürstentümer Hohenzollern und das Jahdegebiet. Jede Pro- vinz verwaltet ein Oberpräsident, jeden Regierungsbezirk eine Regierung, jeden Kreis

3. Brandenburg - S. 8

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sind, doch wohnen auch viele Juden da. Sie ist die ebenste aller preußischen Pro- vinzen, teilweise sehr fruchtbar, besonders in den Netzeuiederungeu. In den mehr polnischen Gegenden des südlichen Teiles der Provinz wird der Boden noch mangel- haft bebaut. Hie und da giebt es auch Sandstrecken oder Moore, die Torf liefern. Die Weichsel berührt nur die Provinz auf der Grenze und nimmt die Brahe auf. Diese ist durch den Bromberger Kanal mit der Netze, einem Nebenfluß der Warthe, verbunden. Die Netze bildet die Netzeseeen. Die Provinz hat 2 Re- gierungbezirke: 1. Posen (an?), eine starke Festung, treibt lebhaften Handel. Lissa hat Tuchfabriken, Jnowrazlaw ein Steinsalzlager. 2. Bromberg mit mehreren Fabriken und lebhafter Flußschiffahrt. Im Dome zu Gnesen ruht Adalbert, der Apostel der Preußen. § 11. Pommern mit 30 100qkm (57 6 O M.) und über 1t/2 Mill. vorwiegend evangelisch-deutschen Bewohnern liegt an der Ostsee und wird durch Dünen und künst- liche Deiche geschützt. Vorpommern, links der Oder, ist fruchtbar, Hinterpommern meist sandig und wenig ertragreich. Die Provinz wird vom uralisch-baltischen Land- rücken durchzogen (Gollenberg). Gewerbthätigkeit findet man nur wenig; Ackerbau, Viehzucht und Fischerei sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner, und geräucherte „pommersche Gänsebrüste", Lachse und Bernstein die Haupthandelsartikel. Der Hauptstrom, die Oder, bildet das pommersche oder Stettiner Haff und ergießt sich zwischen den Inseln Usedom und Wollin in drei Mündungen: Peene, Swine und Divenow, in die Ostsee. Küstenflüsse sind: Stolpe, Wipper, Persante und Rega. Die 3 Regierungsbezirke heißen: 1. Stettin (an?) 100 T. Einw. ist die wichtigste preußische Seestadt mit dem Vorhafen Swinemünde. Stargard treibt besonders Ackerbau. 2. Stralsund treibt Handel (31/5. 1809. 1 628). Die Insel Rügen mit Bergen hat angenehme Wälder und Seeen (Herthasee), die Vorge- birge Arkona und Stubbenkammer, letzteres aus Kreide bestehend. Am Bodden liegt die Universitätsstadt Greifswald. 3. Köslin am Gollenberge. Kolberg an der Persante (Nettelbeck, Gneisenau 1 807), Rügenwalde an der Wipper mit Gänsezucht. Stolp treibt Handel. § 12. Brandenburg ist das Stammland der Monarchie und hat auf 40 000qkm (734 Om.) über 3 72 Mill. fast nur evangelisch-deutsche Bewohner. Im Spree- walde an der Spree zwischen Kottbns und Lübben wohnen noch Wenden. Der Bo- den ist meist eben und sandig, an Flüssen oft recht fruchtbar (Oderbruch). Das Land wird sorgsam angebaut und erzeugt vortreffliche Gartenfrüchte: Gemüse, Obst, Tabak. Hier und da findet man Torf, Kalk, Gyps (Rüdersdorf) und Salz (Spremberg). Hauptströme sind Oder und Elbe. Die Oder nimmt rechts Warthe mit Netze, links Bober und Lausitzer Neiße auf. Zur Elbe fließen von rechts schwarze Elster und Havel mit Spree. (Kanal?) Es giebt über 600 Landseeen in der Provinz, unter denen die Havelseeen die größten sind. Brandenburg zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und die beiden Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt a. d. Oder. Berlin (an?) mit 1 315 T. Einw. ist die Haupt- und Residenzstadt des deutschen Reiches und Sitz der höchsten Behörden, eine der schönsten Städte der Erde, reich an prachtvollen Gebäuden, kostbaren Sammlungen und vielen Denkmälern der preußischen Fürsten und Kriegshelden. Durch das Braudenburger Thor gelangt man in die schönstestraße: „Unter den Linden", in welcher sich das Kaiser!. Palais und das Denkmal des „Alten Fritz" befinden. Der schönste Platz in Berlin ist der Lustgarten mit dem Denkmale Friedrich Wilhelm Iii. Prachtvolle Gebäude, wie das „Schloß", 150 m lang, über 30 m hoch, die Börse, der alte Dom, die beiden Museen, die Schloßbrücke und das Zeughaus umgeben denselben, und in der Mitte ist ein Spring- brunnen mit einer großen Granitschale. Vor dem Brandenburger Thor liegt der

4. Brandenburg - S. 9

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9 Tiergarten. 1. Potsdam (an?) ist die zweite Residenz. In der Nähe liegen die Schlösser Babelsberg und Sanssouci (Pfaueninsel). In Charlottenburg befindet sich das Grabmal der Königin Louise, Friedrich Wilhelm Iii. und Wilhelm I. Span- dau ist eine starke Festung mit einer großen Gewehrsabrik. Brandenburg war Residenz der früheren Kurfürsten. Luckenwalde, Rathenow und Eberswalde sind Fabrik-, Fehrbellin (18/6. 1675), Großbeeren (23/8. 1813) und Denne- witz (6/9. 1813) Schlachtorte. 2. Frankfurt a. d. Oder hat 3 große Messen. In der Nähe liegt Kunersdorf (12/8. 1759). Nicht weit von der Festung Küstrin liegt das Dorf Zorndorf (25/8. 1758). Landsberg a. d. Warthe hat Tuchfabriken, und bei Krossen gedeiht schon Wein. § 13. Schlesien umfaßt 40300 qkm (740 O M.) mit über 4 Mill. Bewoh- nern, von welchen etwa die Hälfte evangelische Deutsche sind. Die größtenteils in Oberschlesien wohnenden Polen sind katholisch. Die Provinz ist im südwestlichen Teile vom Glatzer- und Riesengebirge mit der Schneekoppe durchzogen, sonst aber eben, fruchtbar und trefflich angebaut. Außer den gewöhnlichen Getreidearten gedeihen Flachs und auch Wein. Sehr bedeutend ist der Bergbau, welcher vorzüg- lich viel Eisen, Blei, Zink und gute Steinkohlen liefert. Die Schlesier beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Spinnen, Weben, Bleichen. Die Tuch-, Lein- wand- und Baumwollenfabriken sind bedeutend. Schlesien hat eine große Zahl Ge- sundbrunnen. Die bedeutendsten sind: Salzbrunn und Warmbrunn. Hauptstrom ist die Oder mit Glatzer Neiße, Katzbach (26/8. 1813), Bober, Görlitzer oder Lausitzer Neiße ins linke Ufer. Schlesien hat 3 Regierungsbezirke: 1. Breslau (an?) (Mittelschlesien) mit 300 T. Einw. hat eine Universität, berühmte Wollmessen und bedeutende Fabriken (1 742). In der Nähe liegt das Dorf Leuthen (5/12. 1757). Bei Brieg ist das Dorf Mollwitz (10/4. 1741). Glatz ist eine starke Festung. Am Riesengebirge liegen große, gewerbreiche Dörfer (Langenbielau 13 T. Einw. mit 200 Webstühlen). Reinerz, Landeck, Langenau haben Heilquellen. 2. Liegnitz (an?) (Niederschlesien) mit lebhaftem Handel (15/8. 1 7 60). Unweit davon Wahl- statt 1 241—26/8. 1813). Hirschberg, indessen Nähe Warmbrunn liegt, und Görlitz haben Leinwandfabriken. Glogau ist eine starke Festung. Grünberg treibt Weinbau, und Bunzlau ist seiner schönen Töpferwaren wegen berühmt. 3. Oppeln (an?) (Oberschlesien) treibt bedeutenden Viehhandel. Neiße ist eine starke Festung. Ratibor hat Webereien. § 14. Sachsen hat auf 25 200 qkm (460 Om.) über 2l/2 Mill. meist evan- gelisch-deutsche Bewohner. Der nördliche und östliche Teil der Provinz ist eben und fruchtbar, nur hie und da etwas sandig, den westlichen und südlichen durchziehen der Harz (Brocken) mit seinen Vorbergen und der Thüringerwald. In dem nörd- lichen Teile zeichnen sich die „Magdeburger Börde", im südlichen Teile aber die „gol- dene Aue" (an der Helme) durch die höchste Fruchtbarkeit aus. Hauptprodukte sind: Getreide, Rüben, Flachs, Obst, Silber, Kupfer, Eisen, Braunkohlen, besonders aber ein großer Reichtum an Salz. Tuch- und Wollenweberei, Zucker-, Salzsiederei und Handel werden stark betrieben. Der Hauptstrom, die Elbe, nimmt rechts schwarze Elster und Havel, links Mulde und Saale mit weißer Elster und Unstrut aus. Sachsen hat 3 Regierungsbezirke: 1. Magdeburg (an?) mit 159 T. Einw. ist eine bedeutende Handelsstadt und starke Festung (10/5. 1631). Die Umgegend heißt „Magdeburger Börde". Hier werden besonders Rüben zur Zuckerfabrikation angebaut. Bei Staßfurt ist ein mächtiges Steinsalzlager, in Schönebeck an der Elbe aber die größte Saline Preußens. Halberstadt, Quedlinburg und Wer- nigerode liegen am Harz. 2. Merseburg (an?) ist bekannt durch die Hunnen- schlacht 933. In der Nähe liegen Lützen (16/1 1.1632), Groß-Görschen (2-5.1813),

5. Brandenburg - S. 10

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
10 Roßbach (5/11. 1757) und Auerstädt (14/10. 1806). Naumburg treibt ansehn- lichen Handel. Halle hat eine Universität, das Hallesche Waisenhaus, gestiftet von A. H. Fraucke, und große Salinen. In Eisleben wurde Luther d. 10/11. 1483 geboren und starb auch daselbst den 1 8/2. 1546. Torgau (3/11. 17 60) ist eine Festung, und in Wittenberg (31/10. 1517) wirkte Luther. 3. Erfurt hat einen schönen Dom. In der Umgegend wird viel Gartenbau getrieben. In Suhl sind Stahl- und Gewehrfabriken. Nordhausen an der „goldnen Aue" und Langen- salza (27/6. 1866) treiben starken Getreidebau. An der Unstrut liegt das gewerb- fleißige Mühlhausen. § 15. Schleswig-Holstein hat auf 18 800 qkm (320 O Meil.) über 1 Mill. evangelische Bewohner. Die Mehrzahl derselben ist deutsch, im Norden wohnen auch noch Dänen. Die Ostseite der Provinz ist sehr fruchtbar, hügelig, mit herrlichen Bu- chenwäldern, Obstgärten und vielen schönen, fischreichen Seeen bedeckt. Die Westseite ist ein sehr fruchtbares, niedriges Marschland, das durch Deiche gegen die Meeres- flut geschützt wird. Zwischen diesen Küstenstrichen liegt eine sandige Heide, die Geest. In der Nordsee liegen außer Sylt und Föhr eine Anzahl kleiner Inseln, Hallige, d. h. niedrige Inseln; in der Ostsee Alsen (28/6. 1864) und Fehmarn. Die Be- wohner beschäftigen sich besonders mit Ackerbau, Fischerei und Viehzucht. Haupt- strom ist die Elbe. In die Ostsee fließt die Tr ave, in die Nordsee die Eider, welche mit der Ostsee durch den Eider- oder Kieler-Kanal verbunden ist. Neu angelegt wird der Nord-Ostseekanal. Die Provinz hat 1 Regierungsbezirk: Schles- wig (an?) mit 14 T. Einw. An der Ostsee liegen noch Kiel mit Universität und Knegshafen, Flensburg, Düppel (18/4. 1864); an der Eider Rendsburg. An der Elbe befinden sich die Handelsstädte Altona (100 T.) und Glückstadt. Das Herzogtum Laueuburg hat die Städte Lauenburg, Ratzeburg und Mölln (mit Eulenspiegels Grab). Auf Alsen liegt Sonderburg. § 16. Hannover, 38 400 qkm (710 Om.) groß, hat fast 2^ Mill. großen- teils evangelisch-deutschebewohner. Der südliche Teil ist gebirgig, der nördliche eben, oft von großen Sandstrecken und Heiden durchzogen. Der Unterlauf der Flüsse da- gegen ist von fruchtbarem Marschboden oder Mooren umgeben. Die Gebirge Han- novers, Wesergebirge und Harz, gehören zu den metallreichsten in Deutschland, darum ist in dem südlichen Teile der Bergbau vorherrschend. Es wird Silber, Kup- fer, Eisen gewonnen. In den Marschgegenden wird Ackerbau und Viehzucht, in den sandigen Heiden (Lüneburger) aber besonders Bienen- und Schafzucht getrieben (Heid- schnucken). Die Moore liefern viel Torf. Leinweberei und Seehandel heben sich jetzt immer mehr. Die Insel Norderney hat ein Seebad. Hauptströme sind Elbe und Weser. Letztere entsteht bei Münden aus Werra und Fulda und nimmt rechts Aller mit Leine auf. Die Ems (mit Haase) mündet auch in die Nordsee. Die Provinz ist in 6 Regierungsbezirke eingeteilt. 1. Hannover (an?) mit 140 T. Einw. 2. Hildes heim mit altem Dom. Goslar, alte Kaiserstadt. In dem ab- gesonderten Teile liegen: die Universitätsstadt Göttingen, Münden, Klausthal mit reichen Bergwerken. 3. Lüneburg mit einer Saline. An der Elbe liegt die Handelsstadt Harburg, an der Aller Celle. 4. Stade hat eine reiche Saline. Verden an der Aller besitzt einen altertümlichen Dom. 5. Osnabrück ist bekannt durch den Frieden 1648. 6. Aurich und Emden mit Heringsfischerei liegen in Ostfriesland. Zu Hannover gehört auch der Kriegshafen Wilhelmshaven am Jahdebusen. § 17. Hessen-Nassau enthält 15 700 qkm (280 Om.) mit über 1 Va Mlll. Bewohnern, von denen etwa 2/3 evang. sind. Im S. hat die Provinz mit Wald oder Weinbergen bedeckte Gebirge, nämlich Taunus, Westerwald, Teile vom Rhön-

6. Brandenburg - S. 3

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Geographie. I. Physische Geographie, beschaffe«,heit der Erdoberfläche. (Beim Zeichnen der Karte des Heimatsortes, Kirchspiels, Kreises.) § 1. Etwa */4 der Erdoberfläche ist Land, 3/4 Wasser, a. Land. Landstriche ohne bedeutendere Erhebungen heißen Ebenen oder Flachland. Grasreiche Ebe- nen nennt man Steppen, nicht anbaufähige aber Wüsten. Wechseln Höhen mit Vertiefungen ab, so entsteht wellenförmiges Land. Die Erhebungen des Erd- bodens sind entweder Anhöhen (bis 30 m Höhe), Hügel (bis 4oo in) oder Berge (über 400 m). Den untern Teil derselben nennt man Fuß, die Seiten Abhänge, den obern Spitze. Liegen viele solcher Erhöhungen nebeneinander, so entstehen Höhenzüge, Hügel- und Bergreihen. Es giebt auch feuer- (Vulkane) und wasserspeiende Berge. Mehrere neben- und übereinander liegende Bergreihen bilden ein Gebirge. (Gletscher, Lawinen, Höhlen, Bergwerke, Kämme, Pässe, Schluchten, Thäler). — Die ganze Landmasse unserer Erde wird in 5 Erdteile ge- schieden: Europa, Asien, Afrika (altewelt), Amerika, Australien (neuewelt). h. Wasser. Es giebt fließende und stehende Gewässer. Wo Wasser aus der Erde quillt, ist eine Quelle. Vereinigen sich mehrere Quellen, so entsteht ein Bach. Mehrere Bäche bilden einen Fluß, und etliche Flüsse einen Strom. Die Anfangs- stelle eines fließenden Gewässers heißt Ursprung, diejenige aber, wo es aufhört, Mündung. Die Vertiefung, in der das Wasser fortfließt, ist sein Bett, die Rän- der heißen Ufer, und seine Oberfläche Spiegel. (Graben, Kanal). — Pfützen, Pfühle und Teiche sind die kleinsten stehenden Gewässer. Größer sind die Land- seeen, am größten das Weltmeer oder der Ocean (Strand, Meerbusen oder Golf, Hafen, Meerenge, Landzunge, Vorgebirge, Landenge, Insel, Halbinsel, Sandbank, Riff, Ebbe, Flut, Strömungen — Golfstrom). Das Weltmeer zerfällt in 5 Teile: nördliches und südliches Eismeer, großer oder stiller, atlantischer und indischer Ocean. Ii. politische Geographie. Länderbeschreibung. § 2. Europa hat auf 180 000 □ M. (10 Mill. qkm) über 300 Mill. Bewohner, die größtenteils Kaukasier sind (Germanen, Romanen, Slaven). Ungarn, Samojeden und Türken stammen von der mongolischen Rasse ab. Die meisten Europäer sind Christen, die Türken Muhamedaner, Samojeden und Kalmücken Heiden. Es grenzt im Norden an das nördliche Eismeer (weißes Meer), im Osten an das Uralgebirge, den Uralfluß, das kaspische Meer, im Süden an das schwarze und mittellän - dische Meer, im Westen an den atlantischen Ocean. Letzerer macht mit seinen Teilen, der Nord- (Straße von Calais flähs, Ostsee (Kattegat, Sund, groß- ßer und kleiner Belt — bosnischen, finnischen, rigaischen, Preußischen Meerbusen), dem biscayischen (kajis Meerbusen und dem mittelländischen Meer (Gibraltar, Dardanellen, Bosporus — Löwengolf (Lions, adriatischen, ägäischen, Marmara, schwarzen, asowschen Meer) tiefe Einschnitte in den Erdteil und gliedert ihn sehr stark. (Vorteil?) Die wichtigsten Inseln sind: Spitz- bergen, Island, Großbritannien, Irland, — Seeland, Fünen, Got- land, Öland, — Korsika, Sardinien, Elba, Sicilien, Kreta; Halbinseln aber: die skandinavische (Nordkap), Jütland (Skagen), pyrenäische (Gibral- tar), apenni nische, Balkanhalbinsel, Mo rea und Kr im. — Europa ist im Nor- den und Süden gebirgig. Die Mitte nimmt eine Tiefebene (französische, norddeutsche, 1*

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12 Io ui 8 und die Stadt Saarbrücken liegen in der,weichsten Kohlengegend des Staa- tes. — Zur Rheinpcovinz gehören auch die Hohenzollernschen Fürstentümer mit der Stammburg Hohenzollern und den Städten Hechingen und Sigmaringen. § 20. Das Königreich Sachsen hat auf 15 000 qkm (272 Sm.) über 3 Mill. größtenteils evangelische Bewohner, also die dichteste Bevölkerung in Deutschland. Das Lausitzer, Elbsandstein- und Erzgebirge begrenzen das Land im Süden. Von hier dacht es sich allmählich nach der norddeutschen Tiefebene zu ab. Die höchste Spitze des Erzgebirges in Sachsen ist der Fichtelberg (1 200 m). Das Erzgebirge ist reich an Silber, Zinn und Steinkohlen. Östlich schließt sich zuerst daran das Elbsand- steingebirge mit dem Winterberg (5 60 m), Königstein und Lilienstein (sächsische Schweiz), dann das Lausitzergebirge. Fast das ganze Land liegt im Stromgebiet der Elbe. Sie nimmt rechts die schwarze Elster (und Spree), links die Mulde (Freiberger und Zwickauer) aus. Der Saale fließt die weiße Elster mit der Pleiße zu. Zum Odergebiet gehört die Lausitzer Neiße. Sachsen ist eins der fruchtbar- sten und gewerbthätigsten Länder Deutschlands. Hauptprodukte sind Silber, Zinn, Eisen, Stein- und Braunkohlen, Getreide, Holz. Die Bewohner beschäftigen sich besonders mit Bergbau, Hüttenwesen, Ackerbau, Gewerben aller Art, z. B. Maschi- nenbau, Porzellanfabrikation, Spitzenklöppelei, Tuch- und Wollweberei. — Sachsen ist in 4 Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Dresden, Hauptstadt, (an?) hat 246 T. Einw. und ist eine der schönsten und reichsten Städte Deutschlands. Pirna treibt lebhaften Steinhandel. In Meißen ist eine alte, berühmte Porzellanfabrik. Frei- berg ist der Mittelpunkt des sächsischen Silberbergbaus. 2. Leipzig (an?) hat 210 T. Einw. und ist berühmt als Universitäts-, Handelsstadt und Mittelpunkt des deut- schen Buchhandels. (1631 — 16.18.19./10.1813). Grimma, Wurzen (Huberts- burg 15./2. 1763), Oschatz und Döbeln sind wichtige Gewerbstädte. 3. Zwickau (an?) hat 38 T. Einw. In der Nähe sind reiche Kohlenlager. Chemnitz (111 T. Einw.) ist die erste Fabrikstadt des Landes (Manchester Sachsens). Auch in Glau- chau, Meeraue und Crimmitschau sind viele Fabriken. Annaberg ist der Hauptort der Spitzenklöppelei. 4. Bautzen (an?) hat Woll- (20. 21./5. 1813), Zittau (23 T. Einw.) Damast- und Leinwandwebereien. Unweit Bautzen liegt das Dorf Hochkirch (14/10. 1758). § 21. Das Königr. Bayern hat auf 76 000 qkm (137 8 Sm.) über 5 Mill. größtenteils katholische Bewohner. Der östliche Hauptteil ist größer als der westliche (Pfalz). Den südlichen Teil des Hauptlandes nimmt die obere oder bayerische, den nördlichen dagegen die untere oder schwäbisch-fränkische Hochebene ein. Zwischen beiden liegt der schwäbische oder fränkische Jura. Die bayerische Hoch- ' ebene (ca. 700m hoch) ist fast durchweg ein ziemlich unfruchtbares, einförmiges Flach- und Hügelland mit großen Sümpfen, Mooren und vielen Seeen, von denen der Am- mer-, Würm- und Chiemsee die wichtigsten sind. Im Süden wird sie durch die Alpen begrenzt. Die schwäbisch-fränkische Hochebene ist dagegen sehr fruchtbar. Sie wird im Osten vom Böhmerwald, im Norden voin Fichtel-, Rhöngebirge und Spessart abgeschlossen. In der Pfalz liegt das Hardtgebirge. Getreide, Wein, Hopfen, Salz sind Hauptprodukte, und Ackerbau, Bierbrauerei, Verarbeitung der gewonnenen Metalle, Gewerbe und Handel die Hauptbeschäftigungen der Bewoh- ner. Hauptströme sind Donau und Rhein. Die Donau nimmt rechts Iller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, links Altmühl, Naab und Regen auf. Dem Rhein strömt der Main mit Regnitz zu. Regnitz und Altmühl sind durch den Ludwigs- kanal verbunden. — Bayern ist in 8 Kreise geteilt: 1. In Oberbayern liegt die prächtige Hauptstadt München a. d. Isar mit 260 T. Einw. Sie hat eine Univer- sität und ist reich an Prachtbauten (Bavaria), Kunstwerken und sehenswerten Samm- 1

8. Brandenburg - S. 17

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
17 § 33. Die europäische Türkei. Die herrschenden Bewohner sind muhamedan. Türken. Das Land wird vom Hämus oder Balkan durchzogen. Man baut Getreide, Reis, Obst, Wein, Baumwolle und Mohn (Opium). Der Hauptstrom ist die Donau. Konstantinopel am Bosporus ist die Hauptstadt. Nördlich davon liegt Adria- nopel. Saloniki ist das ehemalige Thessalonich. Aus der Balkanhalbinsel liegen außerdem die Königreiche Rumänien mit Bukarest sbükarescht), und Serbien mit Belgrad, die Fürstentümer Bulgarien mit Sofia und Montenegro niit Cettinje. Die asiatische Türkei, Ägypten, Tripolis sind auswärtige Besitzungen. Das Königr. Griechenland hat griechisch-katholische Bewohner, die besonders Ackerbau, Viehzucht, Handel, Schiffahrt treiben. Hauptstadt ist Athen. Korinth. § 34. Osteuropa nimmt das große Rußland ein, das halb so groß als ganz Europa ist, aber nur 1/5 seiner Bewohner hat. Außer dem Uralgebirge und dem Kaukasus ist das Land fast eine große Ebene. Im Norden hören Ackerbau undvieh- zucht des langen, strengen Winters wegen ganz auf, und Renntiere, Pelztiere und Fische sind hier die Hauptprodukte. In Mittelrußland dagegen ist viel Getreide und Rindvieh; in den südlichen Steppen Wein, Schafe, Kamele, Pferde. Ins nördliche Eismeer fließendwina, Petschora; ins kaspischemeerural,Wolga; ins schwarze Meer Don, Dnjepr (Dei-epr), Dnjestr (Dei-estr), in die Ostsee Weichsel, Nie- men und Newa snjewa). Die größten Landseeen sind der Ladoga- u. Onegasee sonjega). Hauptstadt ist Petersburg (an?). Moskau, die alte Hauptstadt, ist nach 1812 neu aufgebaut. Kasan, Astrachan (Caviar — Stör), Odessa, Archangel am weißen Meer sind wichtige Handelsstädte. In Polen liegen Warschau (1656), und in den Ostseeprovinzen: Wilna, Riga, Dorpat, meist wichtige Handelsstädte. Mit seinen außereuropäischen Besitzungen in Asien ist Rußland zweimal so groß wie Europa, also das größte Reich der Erde. § 35. Asien enthält 44 Mill. qkm, über 800 000 Oim., ist also etwa 4^mal so groß als Europa, und hat 800 Mill. Bewohner. Die im W. gehören zu der (weißen) kaukasischen, im O. zur (gelbbraunen) mongolischen, im äußersten S. zur (schwarzbraunen) malayischen Rasse. Es grenzt im N. an das nördl. Eismeer mit der Beringsstraße (trennt? verbindet?), im O. an den großen Ocean, im S. an den indischen Ocean, im W. an Europa, die Landenge von Suez und den arabischen Meerbusen. Das Innere von Asien ist ein Hochland, dessen Südrand der Himalaya, das höchste Ge- birge der Erde (Everestberg oder Gaurisánkar 8835 m, Dhawalagiri 8200 m), dessen Nordrand der Altai bilden. Im W. dieser Hochebene liegen Libanon, Taurus mit Ararat, Kaukasus, Ural. Auf den Gebirgen Hochasiens entspringen auch die meisten der gewaltigen asiatischen Ströme, nämlich Ob, Jenissei und Lena sljena), Amur,Hoangho undnan-tse-Kiang,Ganges,Jndus, Euphrat und Tigris. Große Landseeen breiten sich im Innern aus: kaspisches Meer, Aral-, Baikalsee und totes Meer. — Das Klima ist in Nord- und Hochasien rauh und kalt, in Südasien heiß und feucht. An Produkten ist Asien der reichste Erdteil. Nord- asien hat viele Metalle, gewaltige Wälder, kostbare Pelztiere (Hermelin, Zobel). Hochasien bringt im ganzen europäische Produkte hervor, außerdem die Kasimirziege mit der feinsten Wolle. Südasien hat die schönsten Produkte in außerordentlicher Menge. Es ist das Vaterland aller unsrer Obst- und Getreidearten. Die feinsten Gewürze, herrlichsten Südfrüchte und kostbarsten Holzarten wachsen hier. Thee, Kaffee, Indigo, Baumwolle, Oliven, Reis, Mais, Sago, Datteln, Kokospalmen gedeihen hier fast ohne menschliches Zuthun. Kamele und Elefanten sind Haustiere. Büffel, Nas- hörner, Krokodile, Tiger, Orang-Utangs bewohnen Wälder und Flüsse. Groß ist Lettau, Realienbuch für evangelische Schulen. 2

9. Brandenburg - S. 16

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
16 Wichtige Städte sind: Basel, Zürich (Zwingli), Genf mit bedeutender Uhren- sabrikation, Schaffhansen mit dem berühmten Rheinfall. — Fürstentum Liechten- stein mit Vaduz. § 30. Das Kaisertum Österreich hat größtenteils katholische Bewohner, die verschiedenen Volksstämmen angehören, unter denen aber der slavische vorherrscht. Österreich ist außerordentlich reich an Produkten aller Art. Die Gebirge (Alpen, Karpaten, Sudeten, Erzgebirge) haben reiche Salzwerke, bedeutende Eisen-, Gold-, Silber- und Quecksilbergruben. Die Ebenen erzeugen viel Getreide, Wein, Tabak, Holz. Hauptflüsse sind: Donau mit March, Theiß —Inn, Drau, Save; Elbe mit Moldau und Eger; Weichsel. Das Land zerfällt in deutsche und nichtdeutsche Länder. Die deutschen Länder: 1. Erzherzogtum Österreich mit der Hauptstadt Wien (an?). Sie hat über 1 Mill. Einw. 2. Herzogtum Salzburg mit Salzburg. Hallein (berühmte Saline). 3. Steiermark mit dem Hauptorte Graz. 4. Istrien mit Triest. 5. Kärnten (Klagenfurt). 6. Krain (Laibach). 7. Dalulatien (Zara). 8. Tyrol, ein Alpenland, hat herrliche Thäler und die Hauptstadt Innsbruck. 9. Böhmen, von Bergen eingeschlossen, ist eins der frucht- barsten Länder Europas und besitzt viele der berühmtesten Gesundbrunnen. Haupt- stadt ist Prag (an?), 6/5. 1757 — Friede 23/8. 1866). Karlsbad und Teplitz sind berühmte Badeorte, Schlachtorte: Kollin (18/6.1757), Lowositz(l/10.1756), Kulm (30/8. 1813) und Königgrätz (3/7. 1866). 10. Mähren niit Brünn und dem Schlachtorte Austerlitz (2/12.1805). 11. Österreich.-Schlesien mit Teschen (17 7 9). 12. Galizien. Weichsel und D ns e st er haben hier ihren oberen Lauf von den Karpaten. Hauptstadt ist Lemberg, Krakau starke Festung (8/4. 1525). Wieliczka hat das reichste Salzlager der Erde. 13. Buckowina mit Czernowitz ftscher). Nichtdeutsche Länder: 1. Ungarn, eine von den Alpen und Karpaten umschlossene Tiefebene. Die Gebirge sind reich an Gold. Silber, Kupfer, Eifen, Steinkohlen, Salz und Holz. Hauptstadt ist Budapest fpescht) (an?), andere wich- tige Städte: Preßburg, Tokay mit berühmtem Wein. 2. Siebenbürgen mit Her- mannstadt. 3. Kroatien und Slavonien mit Agram und Essek feschek). 4. Bos- nien mit Serajewo. § 31. Südeuropa. Das Königreich Portugal hat katholische Bewohner. Südfrüchte, nämlich herrlicher Wein (Rosinen), Mandeln, Citronen, Apfelsinen, Fei- gen, Oliven bilden Ausfuhrartikel. Hauptströme sind Tajo und Duero. Haupstadt ist Lissabon (an?), eine andere Oporto (am?) Zu Portugal gehören noch die Insel Madeira, die Azoren und die Insel des grünen Vorgebirges (kapverdische). Das Königreich Spanien hat katholische Bewohner, die vorzugsweise Schaf- zucht und Seidenbau betreiben. Hauptgebirge sind die Pyrenäen, Hauptströme Ebro, Tajo ftachhoj, Duero, Guadiana und Guadalquivir. Das Klima ist warm. Die Hauptstadt heißt Madrid. In Sevilla fßewilja) ist das Grabdenk- mal des Kolumbus; Barcelona und Cadix fkadisj sind wichtige Handelsstädte. Gibraltar gehört den Engländern. Zu Spanien gehören die Balearen; in Asien die Philippinen; in Afrika die kanarischen Inseln, und in Amerika Cuba und Portoriko. § 32. Das Königreich Italien hat katholische Bewohner. Viehzucht, Seidenbau, Weinbau sind ihre Beschäftigungen. Die Apenninen mit dem Vesuv, Teile der Alpen liefern Marmor, Schwefel, Eisen und Kupfer. Po, Etsch und der Tiber sind die Hauptflüsse. Hauptstadt ist Rom (an?), die weltberühmte Hauptstadt der alten Römer, mit dem Vatikan (Residenzschloß des Papstes), der Peterskirche, der größten der Welt, und vielen andern schönen Bauwerken. Im Norden liegen: Tu- rin, Florenz, Mailand. Venedig ist auf Pfählen erbaut. Neapel am Vesuv ist die volkreichste Stadt Italiens. Aus Sizilien liegt Palermo.

10. Brandenburg - S. 21

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
21 und Sclavensee. Das Klima ist nach den Zonen verschieden. Hauptprodukte aus dem Tierreiche sind: Lama, Kondor, Papagei, Kolibri, Riesen- und Klapperschlange, Mosquito (Moskito), die Kochenille (Koschenilj). Auf den großen Grasebenen wei- den Herden von wilden Rindern (Bisonochsen), Pferde, Hirsche. An den nördlichen Strömen lebt der Bär, an den Küsten der Walfisch und Stockfisch. Aus dem Pflan- zenreich: die Kartoffel, Tabak, Chinarinde, Baumwolle, Zuckerrohr, Holz zu feinen Möbeln (Mahagoni) oder zum Färben (Fernambuckholz). Aus dem Mineralreich: Gold, Silber, Platina, Quecksilber, Diamanten. § 42. Nordamerika. Hier liegen Grönland (dänisch) und das britische Nord- amerika mit der Haupstadt Quebeck. (am?) Die vereinigten Staaten von Nord- amerika bestehen jetzt aus 42 einzelnen Freistaaten. Das Land ist lomal so groß wie Deutschland, und seine Bevölkerung nimmt schnell zu. Es ist sehr fruchtbar und wird von den eingewanderten Deutschen und Franzosen gut angebaut. Im N. wächst vorzüglich Korn, in der Mitte Baumwolle, im S. Zuckerrohr, Tabak und Reis. Diese Produkte sind auch Ausfuhrartikel (Petroleum). Die Hauptstädte heißen: Washington (Uoschingt'n), Boston (Bostn), Newhork (Nju-Pork), die größte Handelsstadt Amerikas, Philadelphia; St. Francisco in Kalifornien. Mexiko, ein Freistaat, hat die Hauptstadt Mexiko, die schönste Stadt Amerikas. Mittelamerika mit 5 kleinen Freistaaten. Westindien. Dazu gehören die Ba- hamainseln (engl.), unter welchen St. Salvador (Guanahani 1493); die großen Antillen (Antiljen): Cuba (mit Hawana (Awana)) und Portorico, beide spanisch, Jamaika (engl.), St. Domingo oder Hayti mit freien Neger- staaten; die kleinen Antillen. § 43. Südamerika. Die vereinigten Staaten von Columbien haben diehaupt- städte Karatas und Quito (Kito) in der Nähe des Chimborasso. Freistaat Peru mit Lima. Freistaat Bolivia mit Chuquisaca (Tschukisaka). Freistaat Chile (Tschile). Die Hauptstadt ist Santiago. Argentini oder Rio de la Plata mit der Hauptstadt Buenos-Äires. Paraguay mit Asuncion (Affumption) und Uruguay mit Montevideo. Patagonien gehört zu Argentini und Chili. Das Kaisertum Brasilien ist fast so groß wieeuropa, hat aber nur 12mill.bewohner. Dasjnnere ist fast ein einziger Wald (Botokuden). Hauptprodukte sind Kaffee und Baumwolle. Rio de Janeiro (Riu de Schaneru) ist die Hauptstadt. Guyana (Giana) hat heißes, ungesundes Klima und gehört den Franzosen, Engländern und Holländern. § 44. Australien besteht aus lauter Inseln, ist etwa 9 Mill. qkm (160 000 Qm.) groß und hat 4]/2 Mill. Bewohner. Man unterscheidet das Festland Neu-Holland, von den Holländern zuerst entdeckt, und die übrigen Inseln. Das Innere von Neu-Holland ist noch wenig bekannt, nur an den Küsten sind Niederlassungen der Europäer. Das Klima ist mild und gesund. Die Ureinwohner heißen Australneger und stehen auf sehr niedriger Bildungsstufe. -Säugetiere leben hier nur wenige Arten, unter ihnen Känguruh und Schnabeltier. Die eingewanderten Europäer haben auch europäische Tiere und Pflan- zen mit Erfolg eingeführt. Viel Gold, Kupfer, Blei und Eisen bringt dieser Erdteil. Der größte Strom ist der Murray (Mörreh). Sidney (Sidni), Melbourne (Mellbörn) und Adelaide (Addelid) sind die Hauptorte. Die wichtigsten Inseln heißen Neu-Seeland, Neu-Gninea (Kaiser Wilhelmsland), Neu-Britannien (Bismarck-Archipel), Tasmania, Fidschi-, Freundschafts-, Sandwichs- (Sänduitsch) mit Honolulu, Samoa (Schisser)- und Gesellschaftsinseln. § 45. Iii. Mathematische Geographie. Die Erde ist ein Weltkörper. Die Weltkörper teilt man ein in Fixsterne (fest- stehende) oder Sonnen, Planeten (Wandelsterne) mit Nebenplaneten (Monde) und
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